Wasser in den Brüsten – Ursachen, Symptome und Behandlung (2024)

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Wasser in den Brüsten bedeutet, dass es in den Brüsten zu Wassereinlagerungen gekommen ist, eventuell auch in anderen Bereichen des Körpers. Daran sind vor allem die Östrogene „schuld“. Genaueres dazu in den nächsten Zeilen.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben der Östrogene

Östrogene nehmen im weiblichen Körper eine äußerst wichtige Stellung ein. Sie gehören zu den weiblichen Sexualhormonen. Sie werden produziert in den Eierstöcken, der Nebennierenrinde und in kleineren Mengen in der Plazenta während der Schwangerschaft.

Östrogene sind der Oberbegriff der drei Hormone, nämlich Östron, Östradiol und Östriol. Anstatt des „Ö“ werden die Hormone auch häufig mit „E“ geschrieben. Östradiol wird auch beim Mann in kleinsten Mengen produziert.

Der Hauptvertreter der Östrogengruppe ist das Östradiol. Östron wird nur zur Hälfte in den Eierstöcken produziert, der Rest in den Nebennieren und dem Unterhautfettgewebe. Und der dritte im Bund, das Östriol, ist vor allem in der Schwangerschaft aktiv, wird aber wieder wichtig in den Wechseljahren.

Die Östrogene sorgen für die sexuellen Merkmale der Frau. Sehr wichtig sind sie für die Steuerung des weiblichen Zyklus. So sind sie dafür verantwortlich, dass sich in der ersten Zyklushälfte die Schleimhaut gut aufbaut, was wichtig ist, damit sich eine Frucht gut einnisten kann.

Auch sorgen sie dafür, dass sich die Follikel gut entwickeln, gut reifen, um dann in geeigneter Größe „springen“ zu können. Sie bereiten den Körper auf den Eisprung vor und sorgen für ein verändertes Schleimmilieu, um den Spermien den Eintritt zu erleichtern. Auch sind sie am Wachstum des Brustgewebes beteiligt.

Östrogene haben aber auch Aufgaben außerhalb des weiblichen Zyklus. Zum Beispiel sind sie wichtig für die Elastizität der Gefäße. Sie beeinflussen den Zucker- und Fettspiegel des Körpers und auch die Pumpleistung des Herzens.

Östrogene, und hier speziell das Östradiol, sorgen für pralle, elastische Haut. Östradiol bindet Wasser im Körper. Dies ist auch der Grund dafür, dass Frauen, die sich in der Menopause oder Postmenopause befinden, leichter zu Falten neigen – die Wasserspeicherung nimmt immer mehr ab.

Der weibliche Zyklus

Kommt es im Körper der Frau zu einem Ungleichgewicht zwischen Östradiol und Progesteron und zwar zugunsten des Östradiolspiegels, so kann dies zu Wasser in den Brüsten führen.

Fast jede Frau kennt Folgendes: ein paar Tage vor der Menstruation nimmt sie etwas an Gewicht zu. Die Brust ist schwerer, schmerzt vielleicht auch etwas, die Ringe stecken fester, die Jeans sitzt enger – dies ist ganz normal.

Das hat mit dem Östradiol zu tun, das, wie oben bereits erwähnt, zu Wassereinlagerungen führen kann. Und dies zeigt sich eben auch durch Wasser in den Brüsten. Tritt dann die Periode ein, bedeutet dies, dass das Progesteron die Oberhand übernimmt und es zu einem Abfall des Östradiol kommt.

Das Wasser wird wieder ausgeschwemmt. Auch hierzu berichten viele Frauen, dass sie in den ersten beiden Tagen der Menstruation häufig zur Toilette müssen. Und schon spannt die Brust nicht mehr und auch das restliche Wasser ist ausgeschieden.

Hormonelles Ungleichgewicht

Sind die Brüste jedoch massiv geschwollen, schmerzen sie sehr und noch dazu jeden Monat, so kann dies für ein hormonelles Ungleichgewicht sprechen. Auch von PMS ist hier die Rede. Dies bedeutet prämenstruelles Syndrom. Dabei handelt es sich um Beschwerden, die vor dem Eintreten der Periode auftreten, wie zum Beispiel

  • massive Lust auf Süßigkeiten,
  • Weinerlichkeit,
  • Aggressivität,
  • Wasser in den Brüsten,
  • Wassereinlagerungen in Händen, Beinen, Bauch
  • und Heißhungerattacken.

Hier ist eventuell zu viel an Östradiol und zu wenig an Progesteron vorhanden. Ein Blut- oder Speicheltest kann dies klären. Von dem Begriff Östrogendominanz ist hier die Rede.

Häufig ist das Östradiol gar nicht erhöht, sondern nur das Progesteron zu niedrig. Und dies nimmt immer mehr zu. So eine Östrogendominanz kann eben, neben anderen Beschwerden, auch zu Wasser in den Brüsten führen.

Zusammen mit Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit wird dies als Mastodynie bezeichnet.

Ursachen für eine Östrogendominanz

Bei Vorliegen einer Östrogendominanz kommt es häufig nicht nur zu PMS, sondern auch noch zu Stimmungsschwankungen, Trockenheit der Schleimhäute, Libidomangel, Konzentrationsstörungen und Vielem mehr.

Ursachen dafür sind:

  • sogenannte Xenoöstrogene, die in Plastik, Kosmetika, Reinigungsmittel und Kleidung vorkommen können,
  • Einnahme der Anti-Baby-Pille,
  • Vitaminmangel und Mangel an Spurenelementen,
  • Übergewicht,
  • Schilddrüsenerkrankungen,
  • Wechseljahre,
  • Rauchen, Alkohol
  • und chronischer Stress.

Behandlung

Leiden Frauen regelmäßig unter Wasser in den Brüsten, sollte auf alle Fälle gynäkologischer Rat eingeholt werden. Eine Blutuntersuchung schafft Klarheit.

Hilfe in der Naturheilpraxis

Mit dem Problem „Wasser in den Brüsten“ gehen immer mehr Frauen in die Naturheilpraxis. Hier wird in der Regel ein Speicheltest gemacht, der zeigt, wie es momentan um die wichtigsten Sexualhormone steht.

Bei Vorliegen eines Progesteronmangels wird versucht, diesen auf natürliche Art und Weise auszugleichen. Hier ist selbstverständlich zuerst eine ausführliche Anamnese nötig. Leidet die betroffene Frau unter Stress, wie ist es um ihre Schilddrüse bestellt, nimmt sie die Pille, hat sie erst vor kurzem entbunden, sind die Wechseljahre im Anmarsch und Vieles mehr.

Eine wunderbare Frauenpflanze, die hier ganz sanft einen Ausgleich zu bringen vermag, ist der Frauenmantel, der in der Fachsprache Alchemilla genannt wird. Sie ist eine schützende, hormonausgleichende Pflanze, die bei manchen Frauen bereits Erleichterung bringt.

Am besten wird sie in Form einer Urtinktur eingesetzt. Agnus castus, der Mönchspfeffer, in der zweiten Zyklushälfte eingesetzt, wird auch häufig verordnet. Aus der Homöopathie helfen Pulsatilla und Phytolacca. In manchen Fällen wird bioidentisches Progesteron verordnet.

Des Weiteren helfen Mittel aus der Anthroposophischen Medizin, die den Körper wieder in Einklang bringen sollen. Zusätzlich werden Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Wichtig sind hier Magnesium, Vitamin B6, Zink und die Omega-3-Fettsäuren.

Therapieformen wie Fußreflexzonenmassagen und die Akupunktur sollen den Körper wieder in ein Gleichgewicht bringen. Ein Augenmerk ist auch auf den Stresslevel der betroffenen Frauen zu richten.

Ernährung

Die Ernährung bei Wasser in den Brüsten spielt auch eine große Rolle. So sollte unbedingt das Tierische auf ein kleinstes Maß reduziert werden. Das gilt vor allem für Fleisch und Wurst. Aber auch Milchprodukte sollten in Maßen genossen werden.

Wichtig ist, auf eine basenreiche Kost zu achten. Hierbei spielen Obst und Gemüse eine große Rolle. Eine ausreichende Trinkmenge in Form von stillem Wasser oder Kräutertee ist ebenso wichtig.

Schwarzer Tee oder Kaffee wird am besten nur in kleinen Mengen getrunken. Wer nicht allergisch auf Kreuzblütler reagiert, nimmt am besten häufig Gemüsesorten wie Grünkohl, Pak Choi, Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl zu sich.

Diese können, regelmäßig konsumiert, dabei unterstützen, den Hormonhaushalt zu regulieren und etwas gegen das Wasser in den Brüsten zu tun. Auch helfen Beeren wie Himbeeren, Blaubeeren und Brombeeren. Dazu noch Kurkuma („goldene Milch“), Walnüsse und Leinsamen.

Zusammenfassung

Wasser in den Brüsten muss nicht sein. Eine gesunde Ernährung, Unterstützung aus der Naturheilkunde, Stressreduktion mit Hilfe von Yoga, Meditation und Bewegung, die Spaß machen soll – all dies kann helfen, die Beschwerden zu lindern. (sw)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Susanne Waschke

Quellen:

  • Eva Marbach: Östrogendominanz, Eva Marbach Verlag EMV, 2009
  • Karin Detloff: Hormonelle Beschwerden pflanzlich behandeln, Schlütersche Verlag, 2016
  • Barbara C. Heuschkel.: Frauenheilkunde natürlich: Das Fachbuch für die Praxis, Books on Demand, 2014

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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