[Update] Google Nexus 4 im ersten Test (2024)

Unser Nexus 4 ist heute per Post in der Redaktion eingetroffen und da ich sowieso plane, mein Galaxy Nexus durch den Nachfolger abzulösen, konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, das Gemeinschaftsprojekt von Google und LG genauer unter die Lupe zu nehmen. Mein erster Eindruck bisher: Klasse Gerät!

[Update] Google Nexus 4 im ersten Test (1)

Design und Verarbeitung

Bei den offiziellen Produktbildern und dem vorab ins Internet gelangten Material war ich anfangs ein wenig skeptisch, was die Rückseite betrifft. Sie glitzert stark und erinnert eher an das Bühnenoutfit einer 80er-Jahre Glamrock-Band als an ein elegantes Smartphone. Doch ich kann eindeutig Entwarnung geben: Der “Pailletten-Effekt” ist wirklich sehr subtil und nur bei direkter Lichteinstrahlung zu erkennen. Und selbst dann glitzert es eher dunkelgrau als grell-weiß. Und das gefällt mir richtig gut und macht sich besser als einfach nur eine durchgängig schwarze Rückseite.

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Die Rückseite glitzert weitaus weniger, als es Produktfotos suggerieren.

Auch die restliche Verarbeitung enttäuscht nicht: Der Seitenrand ist leicht gummiert, sodass das Nexus 4 gut in der Hand liegt und nicht rutscht. Kurzum: Das Smartphone liegt gut in der Hand und fühlt sich nicht wie ein Fremdkörper an.Die Knöpfe an den Seiten des Nexus 4 haben eine Silberoptik und tragen zum eleganten Eindruck bei, auch wenn es sich natürlich nur um Kunststoff handelt. Bei unserem Testgerät ist mir allerdings aufgefallen, dass der Knopf zum Ein- und Ausschalten des Nexus 4 leicht wackelt. Wirklich schlimm ist das zwar nicht, aber erwähnt werden sollte es trotzdem.

An der Unterseite des Nexus 4 findet Ihr übrigens zwei Torx-Schrauben, die noch einmal ein Extra an Stabilität vermitteln.

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Oben: Nexus 4, Unten: Galaxy Nexus

Display und Lautsprecher

Im Gegensatz zu meinem Galaxy Nexus mit AMOLED-Display (inklusve PenTile-Matrix), hat das Nexus 4 einen Bildschirm mit IPS-Panel und das war eine sehr gute Entscheidung von Google: Farben wirken kräftiger, aber nicht übersättigt und auch die Weißdarstellung ist viel besser als auf dem Vorgänger: Weiß ist beim Nexus 4 weiß und nicht hellgrau. Schwarz wird dagegen sehr dunkel und kräftig dargestellt und wirkt intensiver als auf einem Nexus 7.

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Auch wenn es auf dem Foto anders aussieht: Das Display des Nexus 4 (links) ist eindeutig besser.

An meinem Galaxy Nexus hat mich schon von Anfang an der verbaute Lautsprecher gestört. Egal ob Klingelton, Musik oder Benachrichtigungston: Alles klang irgendwie leise und dumpf. Beim Nexus 4 ist das zum Glück anders: Der Sound ist viel lauter und klarer und überhörte Anrufe dürften endlich der Vergangenheit angehören. Eine nachträgliche Bearbeitung von Klingeltönen, um sie für die Wiedergabe lauter zu machen, ist beim neuen Google-Handy nicht mehr nötig.

Kamera und weitere Ausstattung

Die Hauptkamera auf der Rückseite schießt Bilder mit 8 Megapixel und ist eine Verbesserung gegenüber dem Galaxy Nexus, das eine 5-Megapixel-Kamera hat und Fotos produziert, die zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht besonders gut sind. Mehr als Schnappschüsse mache ich mit meinem Smartphone zwar eh nicht, aber die etwas schlechte Kamera meines Galaxy Nexus ist ein weiterer Kritikpunkt, den Google und LG mit dem Nexus 4 beseitigt haben. Die Kamera des Nexus 4 fängt mehr Farben ein und bietet ein schärferes Bild mit mehr Details.Hier habe ich ein Vergleichsfoto für Euch:

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Oben: Galaxy Nexus, Unten: Nexus 4

Die Fontkamera ist aber in meinen Augen ein Rückschritt: Das Bildrauschen ist stärker und der allgemeine Bildeindruck ist eher unscharf und blass. Wer sein Smartphone häufig für Videtelefonie verwendet, der wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein. Aber seht selbst:

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Links: Galaxy Nexus, Rechts: Nexus 4

Die neue Kamera verfügt auch über einen HDR-Modus, mit dem Ihr besonders lebendige Fotos dank eines hohen Dynamikumfangs schießen können. Und natürlich habe ich auch von diesem Modus eine schnelle Vergleichsaufnahme bei Dämmerung gemacht:

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Oben: Ohne HDR, Unten: Mit HDR

Alle technischen Daten im Überblick

  • CPU: Qualcomm Snapdragon S4 Pro, 1,5 Gigahertz (Quad-Core)
  • Display: 4,7 Zoll, 1.280 x 768 Pixel, IPS, Gorilla Glas 2
  • RAM: 2 Gigabyte
  • Speicher: Wahlweise 8 GB oder 16 GB, nicht erweiterbar
  • Kamera: 8 MP (Rückseite), 1,3 MP (Front)
  • Größe: 133,9 x 68,7 x 9,1 mm
  • Akku: Lithium-Polymer mit 2.100 mAh
  • Betriebssystem: Android 4.2
  • NFC, Bluetooth
  • Micro-USB, SlimPort-HDMI
  • WLAN 802.11 b/g/n

System

Die vorinstallierte Version von Android 4.2 hat ihre Macken, Bugs und Schwächen, aber trotz allem läuft das System auf dem Nexus 4 sehr zackig. Ich dachte bisher immer, dass mein Galaxy Nexus absolut flüssig in der Bedienung ist, aber das Nexus 4 reagiert noch mal eine Ecke geschmeidiger. Egal ob der Wechsel zwischen den Homescreens, Multitasking oder in der Bildergalerie: Aussetzer oder Denkpausen erlaubt sich Android 4.2 auf dem Nexus 4 nicht.

Dafür fehlen auf dem Nexus 4 mit der unfertigen Vorabversion von Android 4.2 aber noch viele Funktionen, die ich bereits vom Nexus 7 und Nexus 10 kenne: So vermisse ich beispielsweise das Digitaluhr-Widget und auf dem Sperrbildschirm lassen sich noch keine Widgets hinzufügen. Die Digitaluhr auf dem Sperrbildschirm sieht ebenfalls noch anders aus und ähnelt der bekannten Uhr aus Android 4.1. Unser Testmodell läuft leider mit einer unfertigen Version voin Android 4.2, die Geräte, die Ihr hoffentlich bald wieder im Play Store kaufen könnt, sollte es diese Probleme nicht haben. Die allgemeinen Neuerungen von Android 4.2 könnt Ihr hier nachlesen.

Speicher:

Wir haben von LG das Nexus 4 mit 8 Gigabyte Speicher erhalten. Davon könnt Ihr effektiv gerade mal 5,67 Gigabyte nutzen. Ihr solltet also lieber zwei Mal überlegen, ob Ihr nicht doch lieber 50 Euro obendrauf legt und gleich zum Nexus 4 mit 16 Gigabyte Speicher greift. Mir persönlich wäre es das auf jeden Fall wert. Mit ein paar größeren Apps, Fotos und dem ein oder anderen MP3-Album wird es sonst schnell knapp.

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Noch passen knapp 5 GB drauf, aber das ändert sich nach ein paar Tagen Gebrauch schnell.

Fazit:

Das Nexus 4 ist ein tolles Gerät, trotz einiger Schwächen bei der Frontkamera. Als Wiedergutmachung bekommt man aber ein erstklassig verarbeitetes Gerät mit einem edlen Design zu einem unschlagbar günstigen Preis. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich mein Galaxy Nexus in Rente schicken werde, sobald man das Nexus 4 wieder im Play Store kaufen kann, obgleich ich auch zugeben muss, dass es sich diesmal nur um ein relativ kleines Upgrade handelt, wenn man einmal das Gehäuse samt Vearbeitung außen vor lässt.

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Ein gelungenes Smartphone, mit einigen kleinen Schwächen.

Die vielen kleinen Verbesserungen, darunter Kamera, Display und Lautsprecher sind für mich aber Grund genug, das Nexus 4 zu kaufen. Das und der schon fast lächerlich niedrige Preis für ein Smartphone solcher Klasse machen es zu einem unwiderstehlichen Gesamtpaket. Klare Kaufempfehlung, sofern Ihr Euch nicht am fest verbauten Akku und nicht erweiterbaren Speicher stört.

Hier noch einmal eine Zusammenfassung meines Gesamteindrucks:

Pro

  • Edles Design
  • Gute Verarbeitung
  • Günstiger Preis
  • Display
  • Lautsprecher
  • Rückseitige Kamera mit HDR-Modus

Contra

  • Frontkamera
  • Fest verbauter Akku (hängt von persönlichen Vorlieben ab)
  • Speicher nicht erweiterbar (hängt auch von persönlichen Vorlieben ab)

P.S.: Angaben zur Akkulaufzeit kann ich leider noch nicht machen, da wir das Nexus 4 erst heute erhalten haben. Ein Fazit zu diesem Thema werde ich aber noch nachholen. So viel aber schon mal vorab: Im intensiven Kurztest hielt der Akku erstaunlich gut, obwohl das Nexus 4 nicht komplett aufgeladen war, als es hier eingetroffen ist.

Update

So, hier ist der versprochene Nachtrag zur Akkulaufzeit: Auch wenn das Nexus 4 aufgrund der wenigen Ladezyklen bisher noch nicht die volle Akkukapazität erreicht hat, reicht es doch für ein erstes Urteil: Mit meinem Smartphone surfe ich im Internet, rufe meine E-Mails ab, checke meine sozialen Netzwerke und ich telefoniere sogar manchmal auch damit. Mit meinem Galaxy Nexus komme auf ca. einen Tag mit einer Akkuladung. Bei etwas sparsamer Nutzung sind sogar 1,5 Tage drin. Mit dem Nexus 4 erreiche ich fast die gleichen Werte, wobei es hier bei normaler Nutzung sogar schon 1,5 Tage sind. Die Akkulaufzeit enttäuscht mich bisher also nicht.

(Fotos: Nico Heister/AndroidPIT)

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