Test: reFX Nexus 3 Software Synthesizer - AMAZONA.de (2024)

Alle guten Dinge sind 3

4. März 2020

Rechtzeitig zu Weihnachten 2019 überraschte reFX mit der Ankündigung von Nexus 3. Mittlerweile ist der Software-Rompler in Version 3.1.2 erhältlich und hält viele weitere Verbesserungen parat.

ANZEIGE

Historie des reFX Nexus Software Synthesizers

Im Jahr 2006 entwickelte reFX, in Zusammenarbeit mit Vengeance Sound, die erste Nexus-Version. Das Projekt, das damals aus Leidenschaft begann, hat sich längst zum Industriestandard gemausert. Und auch wenn es immer noch Produzenten geben soll, die Nexus als Preset-Schleuder abtakeln, so spricht der Erfolg des Software-Romplers für sich und die Vielzahl an weltweiten erfolgreichen Musikproduktionen, in denen Nexus zu hören ist.

Soundpresets des Plugins

Der Grund, weshalb Nexus bei Produzenten unterschiedlicher Genres so beliebt ist, sind die hochwertigen Soundpresets. Über 2790 an der Zahl sind in Nexus 3 enthalten und wem das nicht genügt, der kann das Soundarsenal über monatlich erscheinende Expansions erweitern. Für 60.- Euro erhält man zwischen 120 und 190 zusätzliche Presets, die aktuellen und unterschiedlichen Genres zugrunde liegen. Da der Fokus von Nexus auf elektronischer Musik liegt, basiert die überwiegende Mehrheit der Expansions auch auf elektronischen Musikgenres wie EDM, Dubstep, Deep House, Tropical House, Pop, Trance, Hip Hop, House … Vereinzelt erscheinen aber auch Erweiterungen mit Fokus auf Filmmusik, 80s Sounds, Chillout oder was sonst von der Community gefragt wird.

Die Qualität ist durchweg hoch und die Presets sind so angelegt, dass sie sofort spielbar und einsatzfähig sind, d. h. die Presets sind so gefertigt, dass sie im Mix perfekt sitzen, Loops und Arpeggiatoren passen sich an die DAW-Geschwindigkeit an oder über mehrere Tasten verteilte Multilayer-Loops lassen sich flexibel miteinander kombinieren. Man spürt und hört, dass viel Arbeit und Liebe zum Detail in die Presets fließt und dadurch ist Nexus ein großer Timesaver, wenn es darum geht, inspiriert zu werden, schnell zum Ziel zu gelangen oder auch um ein erstes Layout zu erstellen, um im Nachhinein Details zu verändern oder gar Presets durch eigens erstellte Sounds auszutauschen.

Auf der anderen Seite lassen sich aber auch „nur“ mit Nexus ganze Songs erstellen, weshalb der Software-Rompler auch ideal für Einsteiger geeignet ist, die nach DEM EINEN Brot und Butter Software-Allrounder suchen.

Benutzeroberfläche des Nexus 3

Dass Zeitersparnis und die Presets auch bei der Gestaltung der neuen Benutzeroberfläche eine maßgebliche Rolle gespielt haben, sieht man auf den ersten Blick. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen hat sich das Herzstück von Nexus – der Preset-Browser – enorm vergrößert. Übersichtlich sieht man die Ordnerstruktur der Expansions, die Anzahl der darin enthaltenen Presets und direkt rechts daneben die enthaltenen Instrumentgruppen mit der Anzahl der wiederum darin enthaltenen Presets. Auf der rechten Seite findet man dann jedes einzelne Preset aufgelistet und verschiedenen Klangkategorien zugeordnet. Über ein Herz-Icon kann man nun auch seine Favoriten markieren. Äußerst nützlich ist zudem die neue Funktion, dass jedem Preset ein Preview-Sound oder gar Loop hinterlegt ist, so dass man sich im Nu durch die Vielzahl der Möglichkeiten durchhören kann, bevor man ein Preset auswählt und lädt. In diesem Zuge sei auch erwähnt, dass sich die Ladezeit und CPU-Performance im Vergleich zu den Vorgänger-Versionen deutlich verbessert hat und zwar auch für alle älteren Expansions! Hierzu muss man lediglich über die reFX Cloud die überarbeiteten Expansions herunterladen und neu installieren.

Nexus 3 von reFX wartet mit einer vollständig überarbeiteten Benutzeroberfläche auf

Eine weitere Neuerung des Interfaces ist die Möglichkeit, dieses komplett stufenlos skalieren zu können. Das ist klasse und viele Software-Hersteller könnten sich an Nexus 3 ein gutes Beispiel nehmen. Gerade in Zeiten unterschiedlicher Bildschirmgrößen und Auflösungen ist es ein großer Vorteil, wenn man die Darstellung exakt nach seinen Vorlieben verändern kann.

Was den Zugriff auf die wichtigsten Soundparameter betrifft, enthält Nexus 3 die gleichen Menüs wie auch der Vorgänger, nur dass eben alles übersichtlicher angeordnet ist und an der einen oder anderen Stelle neue Funktionen aufwarten. Oberhalb des Preset-Browsers gelangt man nun durch eine Reiter-Navigation zur Preset-Library, dem Arpeggiator, Trancegate, Modulations- und Effekt-Menü sowie einem Menü mit Zugriff auf die verschiedenen Sound-Layer und den System-Einstellungen. Links und rechts neben dem Preset-Browser finden sich die vom Vorgänger bekannten Filter-Modulationsmöglichkeiten, Delay, Reverb und AMP-Modulationen sowie vier neu hinzugekommene Macro-Regler.

Übrigens gibt es insgesamt 8 freiwählbare Skins, mit denen sich noch mehr Farbvarianz ins User-Interface bringen lässt.

Arpeggiator des reFX Nexus 3

Von der großen neuen Benutzeroberfläche profitiert nicht nur der Preset-Browser, sondern auch alle Untermenüs. Das beste Beispiel ist der generalüberholte Arpeggiator. Im Vorgänger war es eine ziemlich friemelige Angelegenheit, in dem Mini-Menü Änderungen durchzuführen, jetzt hat man alles übersichtlich auf einem Blick. Auch hier sind es die Details, die Nexus 3 einfach richtig macht. So kann man zum Beispiel die Länge des Step-Sequencers über einen Schieberegler zwischen 0 und 256 Takten einstellen. In anderen Software-Synthis ist die Länge entweder limitiert oder durch Menüs umständlich unterteilt. Oder dass man über den Shuffle-Schieberegler die Spielweise randomisieren kann, was einer Arpeggiatoren-Sequenz noch mehr Groove verleiht. Oder der Strum-Schieberegler, mit dem sich polyphon gespielte Sounds gestaffelt wiedergeben lassen, wodurch bei minimaler Einstellung ein Haas-ähnlicher Effekt und in Höchsteinstellung ein Meer aus Soundmolekülen zu entstehen scheint.

Nützlich ist hier ebenfalls ein Preset-Browser, über den man jedem ausgewählten Soundpreset eine Vielzahl an vorgefertigten Arpeggiatoren-Patterns zuweisen kann.

Der Arpeggiator von reFX Nexus 3 ist durch das neue, größere Interface viel einfacher zu bedienen und hält viele schlaue Detailverbesserungen parat

Trancegate des reFX Nexus 3

Auch das Trancegate lässt sich im neuen User-Interface viel besser und intuitiver bedienen. Zur Auswahl stehen vorgefertigte Presets, aber natürlich kann man auch eigene Gate-Verläufe anlegen und hierbei die Länge zwischen 1 und 32 Takten festlegen.

Im Trancegate-Menü lassen sich im Handumdrehen aus gehaltenen Noten rhythmische Patterns erstellen

Effekte des reFX Nexus 3

Auch die Effekt-Sektion wurde in Nexus 3 komplett neu durchdacht und vereinfacht. Während die wichtigsten Effekte auch über die Drehregler an den beiden Seiten neben dem Kontext-Menü bedient werden können, finden sich in der Detailansicht eine Vielzahl an weiteren Funktionen und Klangbearbeitungsmöglichkeiten. So lassen sich zwei Insert-Effektslots vor- und nachschalten, neben dem Master-Filter gibt es vier weitere seriell geschaltete EQs und am Ende der Signalkette erlaubt ein Limiter, Gain, Threshold, Attack und Release einzustellen. Die Effektsektion ist so mächtig, dass man hier aus einem Preset einen völlig anders klingenden Sound erzeugen kann.

Test: reFX Nexus 3 Software Synthesizer - AMAZONA.de (5)

Die Effects-Sektion in reFX Nexus 3 ist mächtig und das übersichtliche Interface lädt nun auch endlich dazu ein, damit herumzuexperimentieren

Layers mit dem reFX Nexus 3

Auch in Nexus 2 hatte man Zugriff auf die einzelnen Layer eines Presets oder auch Loops. Doch selbst hier hat reFX nachgelegt. So kann man jetzt die einzelnen Layer über eine horizontal angeordnete Leiste an- und ausschalten. Zudem flackern die Layer auf, die gerade zu hören sind, was enorm dabei hilft, den richtigen Layer schnell zu identifizieren und auszuwählen. Des Weiteren kann man die einzelnen Layer benennen, indem man aus einem Dropdown-Menü die jeweilige Instrumentenbezeichnung auswählt. Schade, dass diese Zuordnung nicht bereits im Vorfeld getroffen ist und man das manuell für jedes Presets selbst ändern muss. Des Weiteren lässt sich für jedes Layer die Lautstärke, das Stereo-Panorama, Transpose und Detune verändern und festlegen.

Im Menü Layers hat man Zugriff auf jedes einzelne Soundlayer eines Presets oder Loops

Installation

Auch die Installation der Expansions und neuer Nexus 3 Versionen wurde vereinfacht. Mit der reFX Cloud Software kann alles verwaltet, runtergeladen und installiert werden.

Nexus 3 läuft auf Mac und PC, jedoch nur in 64 Bit. Unterstützt werden AudioUnit, VST, VST3 und AAX. Empfohlen wird ein Intel Prozessor mit mindestens 2 GHz sowie 16 GB RAM, wobei Nexus 3 auch mit 8 GB RAM in der Minimalanforderung läuft.

Klangbeispiele

Die folgenden Klangbeispiele enthalten Presets aus der mitgelieferten Factory-Library sowie der drei Expansions EDM 5, Dubstep-Electro 4 und der Artist Series KSHMR. Über die verschiedenen Genres hinweg überzeugen die Sounds durch einen druckvollen, satten Klang. Die Presets sind perfekt aufeinander abgestimmt, was deutlich wird, wenn man die Presets auf Studiomonitoren durchhört und den Subwoofer anschaltet. Die Subbässe und Kickdrums sitzen dort, wo sie sitzen müssen, ohne dass eine Nachbearbeitung notwendig ist. Die Leads setzen sich im Mix durch und auch an akustische Instrumente angelehnte Samples überzeugen durch die anschlagsempfindliche Steuerung und das perfekt abgestimmte Klangbild. Lediglich die Beats der Factory-Presets fallen meiner Meinung nach gegenüber den Expansions ab, da Letztere viel druckvoller und zeitgemäßer klingen.

Test: reFX Nexus 3 Software Synthesizer - AMAZONA.de (2024)

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Lakeisha Bayer VM

Last Updated:

Views: 6632

Rating: 4.9 / 5 (69 voted)

Reviews: 84% of readers found this page helpful

Author information

Name: Lakeisha Bayer VM

Birthday: 1997-10-17

Address: Suite 835 34136 Adrian Mountains, Floydton, UT 81036

Phone: +3571527672278

Job: Manufacturing Agent

Hobby: Skimboarding, Photography, Roller skating, Knife making, Paintball, Embroidery, Gunsmithing

Introduction: My name is Lakeisha Bayer VM, I am a brainy, kind, enchanting, healthy, lovely, clean, witty person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.